• Nina Hartmann
  • 20.11.2024

Inneres Patriarchat

Die Anerkennung des inneren Patriarchen ist bahnbrechend.

Inneres Patriarchat

Der innere Patriarch: Ein Schlüssel zur Selbstbefreiung

In der heutigen Zeit, in der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der westlichen Welt Fortschritte macht, stößt uns ein scheinbar unsichtbares Hindernis: der innere Patriarch . Dieser Gamechanger im Leben jeder Frau beinhaltet eine Erkenntnis, die nicht nur bahnbrechend, sondern auch tief befreiend sein kann.

Was ist der innere Patriarch?

Der innere Patriarch ist eine verinnerlichte patriarchale Denkweise , die über Generationen in uns eingepflanzt wurde. Diese innere Stimme vermittelt die Überzeugung, dass Frauen Männer „naturgemäß“ unterlegen seien. Sie wertet die Rolle der Frau ab und reduziert sie auf ein Objekt, ähnlich wie es in traditionell patriarchalen Strukturen des Falls ist.

Sidra Stone beschreibt diesen Mechanismus in ihrem Buch „Es ist Zeit, dass du gehst.“ Frauen befreien sich vom inneren Patriarchen“ eindrücklich. Der innere Patriarch agiert subtil und oft unbemerkt, sabotiert jedoch ständig unser Selbstbewusstsein, unsere Ambitionen und unsere Befreiung. Besonders erschreckend: Diese Stimme wird häufig durch weibliche Vorbilder wie Mütter, Großmütter oder Schwestern in uns verankert.

Warum der innere Patriarch ein Hindernis ist

Die äußeren patriarchalen Strukturen sind dank feministischer Bewegungen zunehmend in den Fokus gerückt. Frauen haben sich viele Rechte erkämpft, und doch bleibt ein Gefühl, dass wir dort nicht ankommen, wo wir hinwollen. Warum?

Die Antwort liegt in unserem Inneren. Während wir gegen äußere Ungerechtigkeiten ankämpfen, vernachlässigen wir das innere System , das uns klein hält. Der innere Patriarch sorgt dafür, dass wir:

  • uns selbst unterschätzen,
  • unser Potenzial nicht voll ausschöpfen,
  • und oft unbewusst dominierte männliche Denkmuster reproduzieren.

Es ist wie ein unsichtbarer Staudamm, der uns daran hindert, wirklich frei und stark zu sein.

Die Rolle der Wut und der Feindbilder

Ein weiteres Problem ist die Wut, die aus der Konfrontation mit dem äußeren Patriarchat entsteht. Wir empfinden Ärger über Ungerechtigkeiten, Schuldzuweisungen und die scheinbare Unbeweglichkeit der Männerwelt. Doch solange wir die inneren Mechanismen ignorieren, verstärken wir unbewusst patriarchale Dynamiken.

Der innere Patriarch wirkt wie ein Schattenkönig, der – so Sidra Stone – unsere eigenen Stimmen unterdrückt. Solange wir diesen Schatten nicht integrieren, projizieren wir den Kampf nach außen.

Wie können wir den inneren Patriarchen überwinden?

Die gute Nachricht: Der innere Patriarch ist nicht unser Feind. Er ist ein Anteil, der gehört und integriert werden möchte. Um mit ihm Frieden zu schließen und seine zerstörerische Kraft aufzulösen, braucht es Bewusstheit und Mut. Hier einige Schritte, wie das gelingen kann:

  1. Den inneren Patriarchen erkennen
    Höre auf die Stimme, die dich kritisiert, dich zurückhält oder dich minderwertig fühlen lässt. Hinterfrage: Wer spricht hier? Welche Überzeugungen stecken dahinter?
  2. Seine Herkunft verstehen
    Viele dieser inneren Stimmen wurden uns von weiblichen Vorbildern vermittelt. Ohne ihnen Vorwürfe zu machen, können wir erkennen, wie tief diese Muster in unserer familiären und gesellschaftlichen Geschichte verwurzelt sind.
  3. Den inneren Dialog suchen
    Statt den inneren Patriarchen zu verdrängen, lade ihn in dein Bewusstsein ein. Höre zu, was er zu sagen hat. Oft steckt hinter dieser Stimme eine tiefe Angst oder ein altes Schutzmuster.
  4. Integration statt Ablehnung
    Der innere Patriarch verliert seine Macht, wenn wir ihn annehmen, statt ihn zu bekämpfen. Integriere ihn als Teil deines Selbst, der früher eine Funktion hatte, aber heute nicht mehr benötigt wird.

Ein großer Hebel für Veränderung

Die Befreiung vom inneren Patriarchen ist keine Schuldzuweisung an Frauen, sondern eine Einladung zur Selbstermächtigung. Wir können diesen Staudamm brechen – aus eigener Kraft. Sobald wir erkennen, dass das innere System ein Hindernis ist, haben wir die Möglichkeit, es bewusst zu transformieren.

Dies ist kein einfacher Prozess, aber ein lohnenswerter. Denn: Der wahre Wandel beginnt in uns selbst.

Fazit: Die innere Revolution

Der Feminismus hat große Fortschritte beim Abbau äußerer patriarchaler Strukturen gemacht. Doch für die vollständige Befreiung müssen wir auch den Blick nach innen richten. Der innere Patriarch ist ein unsichtbares Hindernis, das Frauen klein hält – und zugleich der Schlüssel zu einer neuen Stärke.

Indem wir den inneren Patriarchen erkennen, ansprechen und integrieren, befreien wir uns von jahrtausendealten Fesseln. Wir können also nicht nur unsere persönliche Kraft entfalten, sondern auch einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel mitgestalten. Also lasst uns gemeinsam beginnen, dem inneren Patriarchen ins Auge zu sehen und ihn zu integrieren.

Gerne helfen wir Euch dabei: primo@ophelis-verlag.de

 

Eure Myriam und Nina